Zum Inhalt

PCI–Projekte

PCI - Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse

Die Europäische Union hat sich mit ihrer Energy Roadmap 2050 ambitionierte Ziele gesetzt. Dabei geht es darum, langfristig und nachhaltig aus fossilen Energieträgern auszusteigen, ohne Versorgungssicherheit, Lebensqualität und die Qualität des Wirtschaftsstandortes Europa aufs Spiel zu setzen. In dem Bewusstsein, dass die Stromtransportnetze für diesen tiefgreifenden Wandel in der Erzeugungsstruktur noch nicht ausreichend vorbereitet sind, hat die EU im Rahmen ihrer Infrastrukturoffensive auch ein umfassendes Förderprogramm für den Netzausbau aufgelegt. Kern dieses Programms ist die Definition und Förderung von rd. 100 Projekten „gemeinsamen europäischen Interesses“ (PCI – Projects of Common Interest), welche für die Erreichung der europäischen Klimaziele (v. a. Integration der Erneuerbaren), die Versorgungssicherheit und die Integration des Strombinnenmarkts von vorrangiger Bedeutung sind. Durch gezielte Fördermaßnahmen – wie z. B. die Verbesserung und Harmonisierung von Genehmigungsverfahren oder die Ermöglichung alternativer Finanzierungsinstrumente – soll die beschleunigte Umsetzung dieser Netzausbauvorhaben sichergestellt werden. Folgende APG-Projekte wurden als „Projekte von gemeinsamem Interesse" anerkannt und finden sich auf der 5. PCI-Liste der Europäischen Kommission.

Salzburgleitung: St. Peter – Tauern

Die Errichtung der 380-kV-Salzburgleitung zwischen den Umspannwerken Salzburg und Tauern wird einen bedeutenden Beitrag zur leistungsfähigen Verbindung der Lastzentren und Ballungsräume mit den großen (Pumpspeicher-) Kraftwerksstandorten in Österreich leisten. Weiters wird dadurch in Kombination mit dem Projekt Deutschlandleitung über den Netzknoten St. Peter eine leistungsfähige Verbindung nach Deutschland geschaffen.

  • PCI Nummer: 3.1.2
  • TYNDP22 Nummer: TR 312

Zum Projekt

Deutschlandleitung: St. Peter (AT) – Isar (DE)

Mit der 380-kV-Deutschlandleitung St. Peter – Staatsgrenze und in Kooperation mit dem deutschen Partner-TSO TenneT weiter bis zum deutschen Umspannwerk Isar, wird eine Erhöhung und Leistungssteigerung der Kuppelkapazitäten nach Deutschland einhergehen. Eine leistungsstarke Verbindung zwischen den erneuerbaren Energieträgern in Deutschland und in Nordeuropa mit den österreichischen Lastzentren und den Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen ist ein wichtiger Beitrag für die (europäische) Energiewende und für die heimischen Stromkonsumenten.

  • PCI Nummer: 3.1.1
  • TYNDP22 Nummer: TR313

Zum Projekt

Verstärkung Westtirol – Zell/Ziller

Das UW Westtirol stellt einen wichtigen Netzknoten des APG-Übertragungsnetzes in West-Österreich dar. Die sog. „Inntal-Achse“ mit der Verbindung zwischen den Umspannwerken Zell/Ziller und Westtirol und deren Fortsetzung über dem Arlberg sowie die Kuppelleitungen nach Deutschland und in die Schweiz stellen das APG-Übertragungsnetz im Westen Österreichs dar. Über die Inntal-Achse erfolgt zukünftig die leistungsfähige Anbindung an den geplanten 380-kV-Ring. Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Leitung Westtirol – Zell/Ziller werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Netzintegration der Erneuerbaren, die Anbindung der Pumpspeicherkraftwerke und die Marktentwicklung voranzutreiben. Eine leistungsfähige Inntal-Achse bildet mit dem 380-kV-Ring und dessen Anbindungen an die Übertragungsnetze der europäischen Partner-TSO das APG-Zielnetz und die Grundlage der zukünftigen Versorgungssicherheit.

Eckdaten:

  • PCI Nummer: 3.1.4
  • TYNDP22 Nummer: TR 1054
  • NEP Nummer: 14-3
  • Projektbetreiber: Austrian Power Grid AG
  • Projekttyp: Verstärkung einer internen Leitung
  • Umsetzungszeitraum: bis 2029
  • Projektregion: Tirol (Inntal)

Netzraum Kärnten

Die energiewirtschaftlichen Entwicklungen in Österreich und Europa, Potentiale für zukünftige Pumpspeicherkraftwerke sowie die massiven EE-Ausbauten (inkl. Netzregelung und Speicherung) sowie eine bessere Abstützung des 110-kV-Netzes von Kärnten Netz (KNG) erfordern eine Verstärkung des Übertragungsnetzes im Raum Kärnten und den 380-kV-Ringschluss in Österreich. Mit der Verstärkung des Netzraumes Kärnten kann der 380-kV-Ring in Österreich vollendet werden und es kommen alle damit verbundenen Vorteile zum Tragen. Die Versorgungssicherheit in Kärnten und im Süden Österreichs kann langfristig gewährleistet werden. Mit dem 380-kV-Ringschluss wird eine redundante Verbindung der EE-Einspeisezentren im Osten Österreichs (v. a. Windkraft, Photovoltaik) und den Lastzentren mit den Pumpspeicherkraftwerken im Zentralalpenraum erreicht. Der 380-kV-Ringschluss ist für die Netzintegration der EE und die Erreichung der Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung erforderlich. Die Notwendigkeit des Stromnetzausbaus wird im Kärntner Regierungsprogramm 2023-2028 ebenfalls als ein übergeordnetes Ziel definiert.

Eckdaten:

  • PCI Nummer: 3.28
  • TYNDP22 Nummer: TR 1052
  • NEP Nummer: 11-14
  • Projektbetreiber: Austrian Power Grid AG
  • Projekttyp: Interne 380-kV-Leitung 
  • Umsetzungszeitraum: bis 2031/32
  • Projektregion: Kärnten
Zur Hauptnavigation