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Aufnahme einer 220-kV Stromleitung mit Gebirge im Hintergrund
Projekte

Netzraum Kärnten

Mit der geplanten Verbindung zwischen Lienz (Osttirol) und Obersielach (Kärnten) wird das 380-kV-Netz der APG im Süden Österreichs geschlossen. Die neue Verbindung ist wesentlich, um die sichere Stromversorgung in Kärnten und Osttirol bzw. ganz Österreich zu gewährleisten. Sie spielt eine zentrale Rolle für das Gelingen der versorgungssicheren Energiewende und für die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Netzraum Kärnten ist ein Kooperationsprojekt von Austrian Power Grid (APG) und Kärnten Netz (KNG-Kärnten Netz).

In Planung

Sichere Stromversorgung Netzraum Kärnten

Netzraum Kärnten ist ein Kooperationsprojekt von Austrian Power Grid (APG) und Kärnten Netz (KNG-Kärnten Netz). Es sieht den Lückenschluss der 380-kV-Verbindung zwischen Lienz in Osttirol und Obersielach in Kärnten sowie den Ausbau und die Verstärkung des 110-kV-Netzes vor. Das Vorhaben ist ein Schlüsselprojekt für Kärnten und Osttirol, aber auch für ganz Österreich, da die bestehenden Leitungen bereits stark ausgelastet und an ihren Kapazitätsgrenzen sind. Das Projekt ist eine Jahrhundertchance, um den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten langfristig zu stärken und eine nachhaltige und sichere Stromversorgung für zukünftige Generationen sicherzustellen. APG plant eine Trasse für eine Freileitung, weil Freileitungen die sicherste Versorgungstechnologie bieten. Gemeinsam mit Kärnten Netz wird auf dieser neuen Freileitung eine 110-kV-Leitung mitgeführt. Dadurch wird auch das 110-kV-Netz verstärkt. Die gemeinsame Planung und Ausführung reduziert die baulichen Maßnahmen und ermöglicht, dass auf einem Masten zwei Leitungen gebündelt werden. Dadurch setzt die APG die beste und kostengünstigste Variante für Kärnten um.

Das geplante Ausbauprogramm ist  Teil des APG Netzentwicklungsplanes 2023 mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 9 Milliarden Euro. Die neue kapazitätsstarke Verbindung stärkt darüber hinaus den Wirtschafts- und Tourismusstandort und macht Strom nachhaltig für Kärntens Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft verfügbar. Weiters wird durch die kärnten- bzw. österreichweite Erleichterung der Integration von Erneuerbarer Energie die Stromimport-Abhängigkeit reduziert. Damit leistet das Projekt Netzraum Kärnten einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Standortes bzw. zur Förderung weiteren Wachstums und ermöglicht die versorgungssichere und leistbare Energiewende für Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft in Kärnten und Osttirol.

Die energiewirtschaftlichen Entwicklungen in Österreich und Europa, Potentiale für zukünftige Pumpspeicherkraftwerke im Süden Österreichs sowie die  Erneuerbare Energie-Ausbauten (inkl. Netzregelung und Speicherung) machen eine Verstärkung des Übertragungsnetzes im Raum Kärnten notwendig. Mit der geplanten Verbindung zwischen Lienz (Osttirol) und Obersielach (Kärnten), auf einer Länge von rd. 180 km, wird  der 380-kV-Ring im Süden Österreichs geschlossen: Ein wichtiger Baustein für die versorgungssichere Energiewende in Kärnten, Osttirol und Österreich und die Umstellung von fossilen Energieträgern (Dekarbonisierung) auf Strom. Ein stabiles Netz für nachfolgende Generationen ermöglicht darüber hinaus die Elektrifizierung aller Lebensbereiche – von energieintensiven Produktionsprozessen in der Leiterplattenindustrie über die E-Mobilität bis hin zu strombasierten Anwendungen im Haushaltsbereich. Auch für den bidirektionalen Transport von Erneuerbarer Energie aus allen Teilen des Bundesgebietes und zu den Pumpspeicherkraftwerken in Kärnten (Malta/Reißeck, Fragant) und Tirol ist diese Netzverstärkung dringend nötig und dient damit auch der Sicherung des Wirtschaftsstandortes und der  Tourismusinfrastruktur. Die bestehenden 220-kV-Bestandsleitungen in Kärnten und Osttirol können aktuellen Anforderungen nicht mehr standhalten, die Kapazitäten stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen. Daher braucht es eine neue Leitung zwischen den APG-Umspannwerken Lienz und Obersielach, die den lokalen, regionalen und bundesweiten Erfordernissen der versorgungssicheren und leistbaren Energiewende gerecht wird. Weiters soll durch eine neue 380-kV-Leitung auch eine bessere Abstützung des 110-kV-Netzes von Kärnten Netz (KNG) erfolgen. 

Der Stromnetzausbau ist das einzig wirksame Mittel für Versorgungssicherheit & Elektrifizierung von Wirtschaft und Industrie, für das Gelingen der Energiewende und die Verfügbarkeit von preisgünstigem Strom sowie für die optimale Integration aller Akteure in das Energiesystem der Zukunft.

Projektticker

Alle aktuellen Infos zum Projekt im Überblick.

Projektticker

Alle aktuellen Infos zum Projekt im Überblick.

  • Update
Update 30.01.2025

APG und Kärnten Netz starten Netzausbau in Kärnten

Netzraum Kärnten ist ein Kooperationsprojekt von Austrian Power Grid (APG) und Kärnten Netz (KNG-Kärnten Netz). Es sieht den Lückenschluss der 380-kV-Verbindung zwischen Lienz in Osttirol und Obersielach in Kärnten sowie den Ausbau und die Verstärkung des 110-kV-Netzes vor. Das Vorhaben ist ein Schlüsselprojekt für Kärnten und Osttirol, aber auch für ganz Österreich, da die bestehenden Leitungen bereits stark ausgelastet und an ihren Kapazitätsgrenzen sind. Das Projekt ist eine Jahrhundertchance, um den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten langfristig zu stärken und eine nachhaltige und sichere Stromversorgung für zukünftige Generationen sicherzustellen. APG plant eine Trasse für eine Freileitung, weil Freileitungen die sicherste Versorgungstechnologie bieten. Gemeinsam mit Kärnten Netz wird auf dieser neuen Freileitung eine 110-kV-Leitung mitgeführt. Dadurch wird auch das 110-kV-Netz verstärkt. Die gemeinsame Planung und Ausführung reduziert die baulichen Maßnahmen und ermöglicht, dass auf einem Masten zwei Leitungen gebündelt werden. Dadurch setzt die APG die beste und kostengünstigste Variante für Kärnten um.

Die neue kapazitätsstarke Leitung von Lienz (Osttirol) nach Obersielach (Kärnten) stärkt damit den Wirtschafts- und Tourismusstandort und macht Strom nachhaltig für Kärntens Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft verfügbar. Weiters kann dadurch kärnten- bzw. österreichweit erzeugte Erneuerbare Energie vermehrt integriert werden und damit die Stromimport-Abhängigkeit reduziert werden. Ab Februar 2025 starten die ersten Voruntersuchungen (Kartierungen, Bodenuntersuchungen, Geologie) im rund 180 km langen Planungskorridor in Kärnten bzw. Osttirol.  Parallel dazu wurden die Gemeinden und die Öffentlichkeit im Untersuchungsgebiet informiert. Die Untersuchungen finden in den kommenden Monaten statt. Ziel ist es, eine optimale Trasse im Sinne der Kärntnerinnen und Kärntner zu finden. Erste Ergebnisse dazu werden ab Herbst 2025 vorliegen. Sobald der geplante Trassenverlauf grob definiert ist, wird zudem ein strukturierter Kommunikationsprozess und Dialog mit den berührten BürgerInnen bzw. Gemeinden und der breiten Öffentlichkeit gestartet. 

Nach umfassenden Planungen und Information ist die Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für 2027 geplant, anschließend startet die behördliche UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung). Eine Inbetriebnahme ist derzeit ab 2033 eingeplant. Das Projekt „Netzraum Kärnten“ ist Teil des APG Netzentwicklungsplans 2023 mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 9 Milliarden Euro. 

180 km

insgesamte Trassenlänge

ca. 170 km

Trassenlänge in Kärnten

ca. 10 km

Trassenlänge in Osttirol

Sicherheitsring für die Energiewende

Die geplante Leitung ist Teil des 380-kV-Sicherheitsrings im APG-Netz und damit wesentlicher Bestandteil für die sichere Stromversorgung und das Gelingen der Energiewende in der Region und ganz Österreich.

Zunehmende Elektrifizierung

Das Projekt ist Voraussetzung für die Dekarbonisierung im Industriesektor (z.B. Halbleiter-Produktion) und leistet dadurch einen wesentlichen Beitrag zur versorgungssicheren Energiewende.

Bauphase

Die Inbetriebnahme ist 2032/33 geplant.

Stärkung

von Wirtschafts- & Lebensraum Der Wechsel auf die höhere Spannungsebene 380-kV ermöglicht eine sichere & nachhaltige Stromversorgung für nächste Genrationen.

Oft gestellte Fragen - FAQ

Was ist das Ziel vom Netzraum Kärnten?

Netzraum Kärnten ist ein Kooperationsprojekt des österreichischen Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG) und des Verteilernetzbetreibers Kärnten Netz (KNG-Kärnten Netz). Es sieht den Lückenschluss der 380-kV-Verbindung zwischen Lienz in Osttirol und Obersielach bei Völkermarkt in Kärnten sowie den Ausbau und die Verstärkung des 110-kV-Verteilernetzes vor. Diese rund 180 Kilometer lange, leistungsstarke Verbindung zwischen Lienz und Obersielach ist eine Jahrhundertchance, um den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten langfristig zu stärken und eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. 

Welche Vorteile hat ein 380-kV-Stromnetz für die Region Kärnten und Osttirol?

Mit dem Netzraum Kärnten wird der österreichweite 380-kV-Ring geschlossen. Dieser Lückenschluss ist die unbedingte Voraussetzung für eine sichere und bedarfsgerechte Stromversorgung. Die bestehenden Netzkapazitäten reichen für diese zukünftigen Anforderungen nicht mehr aus. Um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden und Energie bzw. Strom aus erneuerbaren Quellen für Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft zu erzeugen, ist es ein stabiles und starkes Netz in Kärnten, Osttirol und Österreich notwendig.  

Ein geschlossener 380-kV-Ring in Österreich bringt daher für Kärnten und Osttirol folgende Vorteile mit sich:  

  • In Kärnten und Osttirol kann langfristig eine sichere Stromversorgung gewährleistet werden. 
  • Die Standorte der 380-kV-Leitung werden den künftigen klimabedingten Naturgefahren standhalten können. 
  • Der 380-kV-Ring innerhalb Österreichs schafft eine redundante Anbindung, so können die wichtigsten Umspannwerke von zwei Seiten versorgt werden. 
  • Der 380-kV-Ring schafft eine leistungsfähige Verbindung von den erneuerbaren Energien im Osten Österreichs und den Speichern im Süden und Westen Österreichs. (z. B. Malta/Reißeck und Fragant in Kärnten)  
  • Der Neubau der 380-kV-Leitung sorgt für eine dringend benötigte Entlastung der stark beanspruchten 220-kV-Leitung und wird wesentlich zur Sicherheit der Stromversorgung in Kärnten beitragen. 
  • Der Neubau der 380-kV-Leitung schafft eine weitere Absicherung des 110-kV-Netzes der KNG. 
  • Die Leitung wird nach dem neuesten Stand der Technik geplant und berücksichtigt auch die geänderten klimatischen Bedingungen (Wind, Starkregen, etc.) 
  • Es wird auch mehr Sicherheit für das Verteilernetz geben, weil es besser abgesichert werden kann.  
Wie sieht der Zeitplan aus heutiger Sicht aus?

Je nach Projektfortschritt wird der vorgesehene Terminplan angepasst:  

  • 2025: Start der Untersuchungen auf Basis der Vorarbeitenbewilligung zur Entwicklung einer Grobtrasse 
  • 2025: UVP-Vorverfahren nach Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (§ 4 UVP-G) 
  • 2025-2027: Erstellung der Einreichunterlagen und weitere Untersuchungen  
  • 2027: Start der UVP-Genehmigungsverfahren 
  • 2029: Baubeginn (geplant) 
  • 2033: Inbetriebnahme (geplant)  
Warum muss die 380-kV-Leitung gebaut werden?

Das Vorhaben ist ein Schlüsselprojekt für Kärnten und Osttirol, aber auch für ganz Österreich, da die bestehenden 220-kV- und 110-kV-Leitungen bereits stark ausgelastet und an ihren Kapazitätsgrenzen sind. Mit dem Neubau bzw. Verstärkungen wird die nachhaltige und sichere Stromversorgung der Region auch für zukünftige Generationen gewährleistet. Das Projekt ist eine Jahrhundertchance, um den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten langfristig zu stärken.  

Wo wird die tatsächliche Trasse verlaufen?

Die geplante Trasse soll vom APG-Umspannwerk Lienz in Osttirol zum APG-Umspannwerk Obersielach bei Völkermarkt in Kärnten führen; insgesamt rund 180 km, davon ca. 170 km durch Kärnten und 10 km durch Osttirol. Die Länge ergibt sich aus den Anfangs- und Endpunkten, die der Planungsansatz für die neue Leitung sind. Die endgültige Länge der tatsächlichen Trasse wird sich im Zuge des Planungsprozesses ergeben.  

Wie und wann wird die Öffentlichkeit informiert?

Für APG und Kärnten Netz ist es ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit planungsbegleitend regelmäßig zu informieren. Eine konkrete Information ist allerdings erst möglich, wenn klar ist, wo die Grobtrasse verlaufen wird – das wird frühestens ab Herbst 2025 sein.  

Eine Grobtrasse, die auf Basis dieses intensiven fachlichen Trassenfindungsprozesses erarbeitet wird, soll dem Land Kärnten, den Gemeinden und der Bevölkerung im Herbst 2025 vorgestellt werden.  

Die Grobtrasse legt den konkreten Trassenraum fest, in welchem eine Feintrasse geplant werden kann. Gemeinden und betroffene Grundeigentümer:innen werden im Zuge der weiteren detaillierten Planungen persönlich kontaktiert und informiert. Außerdem wird es für die interessierte Öffentlichkeit verschiedene Möglichkeiten zur Information über den Planungsfortschritt geben. Dazu werden folgende Aktivitäten gesetzt: 

Wie ist der aktuelle Stand der Planungen?

Seit Februar 2025 ist ein Expert:innenteam in 58 Gemeinden des möglichen Trassenkorridors in Kärnten und Osttirol unterwegs, um das Gelände zu untersuchen, , die Beschaffenheit des Untergrunds zu analysieren sowie die erforderlichen Kartierungen durchzuführen. Untersucht werden beispielsweise Gelände, Gewässer, Naturgefahrenbereiche, Schutzgebiete, Siedlungsräume etc. Die Grobtrasse wird auf Basis der im UVP-Gesetz vorgegebenen Schutzgüter – insbesondere Auswirkungen auf den Menschen, die biologische Vielfalt und den technischen Rahmenbedingungen (Geologie, Naturgefahren und Energiewirtschaft) – festgelegt. Im Herbst 2025 soll die Grobtrasse vorliegen und festgelegt sein, welche der 58 Gemeinden Teil des weiteren Projekts sind.  

Was ist eine Grobtrasse?

Die Grobtrasse mit einer Breite zwischen 200 und 1.000 Metern gibt den konkreten räumlichen Rahmen für die weiteren Planungen vor. Derzeit ist das Expert:innenteam in 58 Gemeinden unterwegs, um das Gelände zu prüfen, die Beschaffenheit des Untergrunds zu analysieren sowie die erforderlichen Kartierungen durchzuführen.  

23 Fachbereiche arbeiten parallel und stimmen sich regelmäßig zu den Ergebnissen ab und behandeln beispielsweise Gelände, Gewässer, Naturgefahren, Schutzgebiete, Siedlungsräume etc. Die Grobtrasse wird auf Basis der im UVP-Gesetz vorgegebenen Schutzgüter – insbesondere Auswirkungen auf den Menschen, die biologische Vielfalt und den technischen Rahmenbedingungen (Geologie, Naturgefahren und Energiewirtschaft) – festgelegt. 

Wie wurden die Korridore für die Voruntersuchungen festgelegt?

Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP 2024) sieht eine dringend erforderliche Verbindung zwischen den beiden Umspannwerken Lienz und Obersielach im Übertragungsnetz vor, die von der APG umzusetzen ist. Um geeignete Trassenkorridore im großen Untersuchungsgebiet zu ermitteln, wurde eine sogenannte Raumwiderstandsanalyse auf Basis natur- und siedlungsrelevanter GIS-Daten erstellt. Dabei wurden die öffentlich verfügbaren Geodaten zu den Bereichen Infrastruktur, Topografie, Naturschutz, Naturgefahren, Raumordnung und Siedlungsraum zusammengeführt, bewertet und gewichtet.  

Daraus haben sich – unter Berücksichtigung der Start- und Zielpunkte und der geplanten Mitführung der 110-kV-Leitung – die vorliegenden Planungskorridore für den Netzraum Kärnten ergeben. Vertiefend dazu wurde in einer wissenschaftlichen Arbeit die Möglichkeit, die 380-kV-Leitung im Bereich der 220-kV-Bestandsleitung zu führen, untersucht. Seit Feber 2025 laufen die Voruntersuchungen für die Entwicklung einer Grobtrasse.  

Mit dem Ergebnis, dass es keine Möglichkeiten einer Trasse in diesem Bereich gibt, sowohl im Gailtal als auch im Rosental. Dies gilt auch für Bereiche noch weiter südlich davon. 

Warum wird die 380-kV-Leitung inkl. 110-kV-Mitführung als Freileitung geplant?

Die geplante 380-kV-Leitung inkl. 110-kV-Mitführung kann nur als Freileitung umgesetzt werden. Eine Freileitung ist die sicherste Versorgungstechnologie, entspricht dem Stand der Technik und ist deshalb Planungsprämisse für den Netzraum Kärnten. Freileitungen übertragen Energie seit Jahrzehnten sicher und zuverlässig überall auf der Welt und sind auch Teil der von Menschen geprägten Kulturlandschaft.  Freileitungen weisen vielfache Vorteile auf: deutlich geringere Flächeninanspruchnahme, weniger ökologische Eingriffe, einfachere Umsetzung beim Bau, kaum Energieverlust beim Transport, geringe Fehleranfälligkeit, schnelle Lokalisierung von Schäden, leichter Zugang für Wartungen, kürzere Dauer von Reparaturen und deutlich geringere Kosten im Vergleich zu anderen Übertragungstechnologien. Das zeigte sich auch deutlich bei den in Deutschland errichteten Pilotanlagen mit Erdkabeln. 

Welche Bedeutung hat der Netzraum Kärnten für die Energiewende und den Klimaschutz?

Netzraum Kärnten sieht einerseits den Lückenschluss des österreichweiten 380-kV-Höchstspannungsringes durch die Verbindung zwischen Lienz in Osttirol und Obersielach in Kärnten sowie andererseits den Ausbau und die Verstärkung des 110-kV-Netzes vor. Das Projekt ist Teil des österreichischen Netzinfrastrukturplans (ÖNIP 2024), und Teil des Netzentwicklungsplans (NEP 2023) der APG, der vom österreichischen Regulator genehmigt wurde.  

Durch den Ausbau des Netzes wird die Grundlage für den Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energiequellen geschaffen. Daher ist der Netzausbau entscheidend für die Umsetzung der Energiewende. Durch die mögliche Dekarbonisierung trägt der Netzausbau zum Klimaschutz bei.  Darüber hinaus werden die Standorte der 380-kV-Leitung den künftigen klimabedingten Naturgefahren und somit den geänderten klimatischen Bedingungen (Wind, Starkregen, etc.) standhalten können. Das trägt zur Versorgungssicherheit der Stromversorgung bei.   

Ist das Projekt UVP-pflichtig?

Beim Vorhaben Netzraum Kärnten handelt es sich um ein UVP-pflichtiges Gesamtvorhaben nach Z 16 lit a Anhang 1 UVP-G 2000. Ergebnis der Kartierungen und Untersuchungen der 23 Fachbereiche ist eine Umweltverträglichkeitserklärung (UVE), die bei den UVP-Behörden 2027 zur Genehmigung eingereicht werden soll. Die beiden UVP-Behörden Kärnten und Tirol führen die UVP-Genehmigungsverfahren durch. 

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist das strengste Prüfungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastruktur- und Bauvorhaben in Österreich. Mit der UVP wird durch die prüfenden Behörden sichergestellt, dass das gesamte Projekt transparent und detailliert dargestellt wird, die Auswirkungen des Vorhabens auf sämtliche Schutzgüter im Detail geprüft werden und alle Beteiligten – wie zum Beispiel Grundeigentümer:innen, Gemeinden und sonstige Verfahrensparteien – im Verfahren Stellung nehmen können.  

Warum muss die 110-kV-Leitung gebaut werden?

Die in Planung befindliche 110-kV-Mitführung wird das bestehende 110-kV-Verteilernetz in Kärnten entlasten und dazu beitragen, die ausreichende und sichere Stromversorgung der Kund:innen in den nächsten Jahrzehnten zu gewährleisten. Diese neue Verbindung wird an mehreren Stellen mit dem bestehenden 110-kV-Netz verbunden. Sie ist Voraussetzung und Chance, um den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten zu stärken und den weiteren Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energiequellen zu ermöglichen. Die neue 110-kV-Leitung verringert den Ausbaubedarf im bestehenden 110-kV-Verteilernetz in Kärnten und spart Gesamtkosten. Bei diesem Projekt können neue Strominfrastrukturen gebündelt werden: In einer Trasse werden auf den gleichen Masten sowohl 380-kV-Systeme als auch 110-kV-Systeme geführt. 

Wer ist Austrian Power Grid (APG)?

APG ist Betreiberin des hochrangigen Übertragungsnetzes und für die sichere Stromversorgung in Österreich verantwortlich. Das Übertragungsnetz hat die Aufgabe, die regionalen Verteilernetze zu stützen. Es sorgt für den Ausgleich zwischen Produktion bzw. Speicherung und Verbrauch von Strom in Österreich. Das APG-Netz erstreckt sich österreichweit auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km. Dieses gilt es instand zu halten und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anzupassen. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzausbau und -umbau investieren. 

Wer ist Kärnten Netz?

Als Verteilernetzbetreiberin sorgt die KNG-Kärnten Netz GmbH für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung aller Kund:innen in Kärnten. Zu den Hauptaufgaben zählen die Planung, der bedarfsorientierte Ausbau, der Betrieb, die Verwaltung der Messdaten und die Instandhaltung des Strom- und Erdgasnetzes sowie ein effizientes Entstörungsmanagement. Kärnten Netz betreut mehr als 7.000 Transformatorstationen, 50 Umspannwerke und ein rund 18.600 km langes Stromnetz. 

Positive Effekte

  • Verbesserung der Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Kärnten & Osttirol
  • Entlastung des bereits stark beanspruchten 110-kV-Verteilernetzes der Kärnten Netz (KNG)
  • 380-kV-Ringschluss im Süden und damit verbesserte Anbindung der Erneuerbaren im Osten Österreichs an die Pumpspeicherkraftwerke im Süden und Westen Österreichs
  • Schaffung der Voraussetzung für den Netzanschluss leistungsstarker Pumpspeicherkraftwerke im Bereich Malta und Fragant (Kärnten)
  • Stärkere Anbindung der Leitungen nach Italien und Slowenien an das APG-Netz und somit bessere überregionale Energie-Integration

Ansprechpartner

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Wolfgang Hafner

Projektleiter

Wagramer Straße 19 (IZD-Tower)
1220 Wien

Email netzraumkaernten@apg.at
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Wolfgang Gröger

Projektkommunikation

Wagramer Straße 19 (IZD-Tower)
1220 Wien

Phone +4366488342824 Email wolfgang.groeger@apg.at
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