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28.08.2020

Stromnetze am Limit - Jetzt geht es um sichere Stromversorgung Österreichs

Die Stromversorgung in der Corona-Pandemie hat Austrian Power Grid (APG) einen Blick in die Zukunft ermöglicht und eines verdeutlicht: Die Zukunft der sicheren Stromversorgung entscheidet sich jetzt. In der Pandemie gab es deutliche Verbrauchsrückgänge, bei gleichzeitig hoher Erzeugung aus Erneuerbaren. Eigentlich ideale energiewirtschaftliche Entwicklungen: Allerdings fehlen leistungsfähige Stromnetze.

Die APG konnte die Situation nur dank zahlreicher Notmaßnahmen meistern. „Wir haben ein massives Problem. Wir stabilisieren aktuell das Stromsystem indem wir Gaskraftwerke in Österreich hochfahren. Das ist so, als hätten wir ein modernes E-Auto und müssten einen Benzinmotor einbauen, der uns beim Fahren unterstützt. Das ist nicht nur grotesk das ist auch teuer. Die ‚Tankrechnung‘ macht in diesem Jahr bereits rund 100 Millionen Euro aus. Das sind die Kosten, die wir heuer für das Starten und Fahren der Gaskraftwerke benötigt haben. Erneuerbare Energie ist ohne Netzausbau ein Lippenbekenntnis“, sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.

Netzausbau ist das Gebot der Stunde

Ohne unverzüglichem Netzausbau ist die Klimawende in Gefahr. Denn nur mit leistungsstarken Netzen kann die Energie aus erneuerbaren in die Ballungszentren, zur Industrie oder ins Ausland transportiert werden. Summiert man die Produktion aus Wasser, Wind, und Photovoltaik wäre bei ausreichender Netzinfrastruktur eine Stromversorgung aller Verbraucher mit erneuerbarem Strom punktuell schon jetzt möglich gewesen (siehe Grafik). „Die Leitungen dazu fehlen. Diese Stromnetze sind aber dringend notwendig. Denn schon alleine durch die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Industrie wird der Strombedarf in den nächsten Jahren steigen“, sagt Christiner.

Die Stromversorgung basiert auf dem Prinzip des Geben und Nehmen. Österreich ist in den effizienten und gut funktionierenden westeuropäischen Strommarkt eingebunden. „Ohne Netzausbau laufen wir Gefahr, dass wir diese Einbindung verlieren. Das würde automatisch zu höheren Strompreisen in Österreich führen. Es geht jetzt um sicheren, grünen und leistbaren Strom. Wir sehen die Herausforderungen der Zukunft klar vor uns. Wir sind an einer Weggabelung, an der wir die richtige Abzweigung nehmen müssen, damit wir nicht in einer Sackgasse landen. Denn der Ausgang dieser Entscheidung wird Generationen betreffen. Jetzt steht die Zukunft unserer Gesellschaft und der Energie am Spiel“, sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.

Über Austrian Power Grid (APG) Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das über überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Ihre Infrastruktur ist die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. APG schafft Sicherheit in der Stromversorgung, damit alle Strom haben, wenn sie ihn brauchen. Als one Stop Shop ist APG ein wichtiger Dienstleister der Energiewirtschaft. Mitarbeiter von APG entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren Sicherheit und Effizienz für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 350 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2020 gibt APG der heimischen Bauindustrie einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG rund 2,9 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 16 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in den Netzausbau investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2020 wird APG in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt, im Gesamtrating der Kategorie Investment auf Platz zwei.

Pressebilder © Rudi Fröse

Pressekontakt

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Christoph Schuh

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