Spannberg wird zur Drehscheibe der Energiezukunft Niederösterreichs: Um erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne sicher in die regionale Stromversorgung zu integrieren, errichten Austrian Power Grid (APG) und Netz Niederösterreich GmbH (Netz NÖ) südlich des Sulzbaches, direkt an der Gemeindegrenze zu Velm-Götzendorf, einen neuen Netzknoten. Mitte 2028 soll erstmals Strom über die neuen Anlagen fließen, die Fertigstellung ist für Mitte 2029 geplant.
Das neue Umspannwerk Spannberg wird den gesammelten, erneuerbaren Strom aus der Region zwischen Mistelbach und Dürnkrut an das Höchstspannungsnetz weitergeben, bindet das bestehende Umspannwerk von Netz NÖ an das österreichweite Stromnetz der APG an und gewährleistet somit den Erhalt der gewohnt hohen Versorgungsqualität für kommende Generationen.
„Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen im eigenen Land ist ein weiterer Schritt zu einer von Importen unabhängigen Versorgung, die Wertschöpfung in der Region hält und damit auch den Wirtschaftsstandort Niederösterreich stützt“, hebt Abgeordneter zum NÖ Landtag René Lobner, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, hervor.
Umbau des Energiesystems
Der Umbau unseres Energiesystems in Richtung einer erneuerbaren Energiezukunft ist im vollen Gange. Die ambitionierten österreichischen Klima- und Energieziele geben die Richtung vor und auch die Krise auf den Energiemärkten hat uns gezeigt, dass wir den richtigen Weg gehen: Ausbau von Wind und Photovoltaik, Umstieg auf E-Mobilität und Wärmepumpen – für eine regionale, preisstabile und versorgungssichere Zukunft.
„Für uns Netzbetreiber – die APG ist für das überregionale österreichweite Höchstspannungsnetz zuständig, die Netz NÖ für das lokale Verteilnetz in Niederösterreich – bedeutet das: Wir müssen die Infrastruktur dafür schaffen, die diese „erneuerbare Energiezukunft“ möglich macht. Damit der erzeugte Strom dorthin transportiert wird, wo er gerade gebraucht wird: Nachbarortschaft, Nachbarbundesland oder Speicherkraftwerke in den Alpen“, betonen die beiden Vorstandssprecher von APG, Gerhard Christiner und EVN, Stefan Szyszkowitz.
Strom aus dem östlichen Weinviertel für ganz Österreich
Wir gehen nach derzeitigen Anfragen und Planungen davon aus, dass im Jahre 2030 im östlichen Weinviertel bis zu 2.700 Megawatt (MW) an Wind- und Photovoltaikleistung installiert sein wird – das entspricht der Leistung von 10 Donaukraftwerken. Diese Leistung kann bei weitem nicht in der Region verbraucht werden. Deshalb haben APG und Netz NÖ ein gemeinsames Konzept entwickelt, um diesen wertvollen Strom sammeln und abtransportieren zu können. Dazu gehören:
- Die bereits errichtete 380-kV Weinviertelleitung der APG,
- zwei neue 110-kV Freileitungen der Netz NÖ,
- drei modernisierte bzw. neu gebaute Umspannwerke der Netz NÖ und
- drei modernisierte bzw. neu gebaute gemeinsame Umspannwerke von APG und Netz NÖ.
Energieknotenpunkte im Weinviertel
Das gemeinsame Netzkonzept sieht vor, dass die Netz NÖ mit den beiden geplanten Leitungen von Kettlasbrunn nach Spannberg und Gaweinstal nach Prottes die stark steigenden Mengen an erneuerbarem Strom “zubringt“ und bei definierten Übergabepunkten an das Höchstspannungsnetz der APG übergibt. Spannberg ist nach Neusiedl/Zaya der zweite wichtige Standort im Weinviertel, an dem die Übergabe an das APG-Netz stattfinden soll. Als dritter Übergabepunkt folgt Prottes. Die Standorte bieten sich an, weil sie die am besten geeigneten Übergabepunkte zwischen dem Verteilnetz der Netz NÖ und der 2022 in Betrieb genommenen APG-Weinviertelleitung darstellen. Sie sind wichtige Energieknotenpunkte auf dem Weg in eine versorgungssichere, erneuerbare Energiezukunft.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 630 Millionen Euro 2025 (2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren.
Über Netz NÖ
Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdopplung aus Windkraftanlagen vor. Das bedeutet für uns einen strukturellen Umbau des niederösterreichischen Stromnetzes auf allen Ebenen, um diesen großen Wandel möglich zu machen.
Das Modernisierungsprogramm bis 2034 umfasst:
- Neu- oder Ersatzneubau von etwa 55 Umspannwerken inkl. Anschlussleitungen (derzeit sind 92 Umspannwerke in Betrieb)
- jährlicher Zubau von etwa 700 Transformatorstationen (langjähriger Durchschnitt sind etwa 250 Stationen)
- Verstärkung oder Erneuerung von etwa 1.000 km Mittel- und Niederspannungskabel pro Jahr
Dieser starke Ausbau ist zwingend notwendig, denn der Umbau des Energiesystems schreitet mit großen Schritten voran. Ein Beispiel: In unserem Netzgebiet sind derzeit über 130.620 Photovoltaik-Anlagen mit 1.978 MW installiert (Stand: 03.11.2025) und davon wurden alleine im Jahr 2024 über 25.000 Photovoltaik-Anlagen fertig gemeldet. Das ist gut für die erneuerbare Energiezukunft, aber eine gewaltige Herausforderung für die Netzbetreiber.
Wir investieren alleine in diesem Geschäftsjahr mehr als 520 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur, um die Energiezukunft „auf den Boden zu bringen“ und sie schon jetzt zu gestalten.
Fotocredit: © Netz NÖ/ Claudia Müllner
Bildbeschreibung „001“: von links nach rechts:
Spannbergs Bürgermeister Sandro Kaufmann, APG Projektleiter Christoph Guldner, Netz NÖ Geschäftsführer Harald Dammerer, APG Vorstandssprecher Gerhard Christiner, Abgeordneter zum NÖ Landtag René Lobner in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz, Velm-Götzendorfs Bürgermeister Gerald Haasmüller, Netz NÖ Netzregionsleiter Weinviertel Ost Ronald Brechelmacher, Netz NÖ Projektleiter Besim Demiri
Bildbeschreibung „010“: von links nach rechts:
Netz NÖ Geschäftsführer Harald Dammerer, APG Vorstandssprecher Gerhard Christiner, Abgeordneter zum NÖ Landtag René Lobner in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz
Bildbeschreibung „012“: von links nach rechts:
Spannbergs Bürgermeister Sandro Kaufmann, APG Projektleiter Christoph Guldner, Netz NÖ Geschäftsführer Harald Dammerer, APG Vorstandssprecher Gerhard Christiner, Abgeordneter zum NÖ Landtag René Lobner in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz, Velm-Götzendorfs Bürgermeister Gerald Haasmüller, Netz NÖ Netzregionsleiter Weinviertel Ost Ronald Brechelmacher, Netz NÖ Projektleiter Besim Demiri
Fotocredit: © Netz NÖ / Roland Michalitsch
Bildbeschreibung „DJI_0251“: Im Vordergrund: Areal des neuen Umspannwerkes. Im Hintergrund das bestehende Netz NÖ Umspannwerk und die Baustelle der Zufahrtsbrücke über den Sulzbach.
Grafik „Erneuerbaren Netz Weinviertel“: Gemeinsames Netzkonzept von APG und Netz NÖ, um den Ausbau von Wind und Photovoltaik im Weinviertel zu ermöglichen.
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Pressekontakt
Mara Schwarz-Mitrovic