Rund 70 Entscheidungsträger:innen aus Politik, Wirtschaft und den Gemeinden folgten der Einladung von APG und Kärnten Netz in den Lakeside Park in Klagenfurt anlässlich der Eröffnung des Infocenters für das 380-kV- und 110-kV-Leitungsbauprojekt Netzraum Kärnten.
Die Begrüßung der Gäste übernahm Hausherr und Projektleiter Wolfgang Hafner: „Es freut mich, dass das Interesse an unserem Projekt Netzraum Kärnten so groß ist. Das Infocenter wird als zentrale Anlaufstelle für die Koordination, Planung und Kommunikation rund um dieses Jahrhundertprojekt fungieren. Mit dem neuen Infocenter erweitern wir unsere umfassenden Informations- und Dialogkanäle um ein weiteres wichtiges Element.“
Infocenter als multimedialer Hub für das Projekt Netzraum Kärnten
Das Infocenter versteht sich als multimedialer Informations-Hub, der interessierten Bürger:innen, Stakeholdern sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft einen transparenten, leicht zugänglichen Einblick in alle relevanten Aspekte des Projekts bietet. Ab 1. Dezember steht das Infocenter der Öffentlichkeit zur Verfügung. Terminbuchungen erfolgen dann über das Infoportal www.netzraumkaernten.at.
Besucher:innen erwartet ein umfassendes Angebot:
- geführte Rundgänge durch die Dauerausstellung
- kontinuierlich aktualisierte Inhalte zum Projektfortschritt
- detaillierte Darstellung des Trassenverlaufs und des aktuellen Planungsstands
- Informationen zu Übertragungstechnologien
- Inhalte zu ökologischen und humanmedizinischen Fragestellungen sowie zu allen relevanten Umweltaspekten
- Einblick in die Bedeutung des Projekts für ein modernes, resilienteres Energiesystem
- Informationen zum überregionalen Übertragungsnetz und der Bedeutung des 380-kV-Ringschlusses
„Mit dem neuen Infocenter stärken APG und Kärnten Netz den Dialog mit der Bevölkerung und ermöglichen Einblicke in die vielfältigen technischen, ökologischen und gesellschaftlichen Dimensionen eines Infrastrukturprojekts dieser Größenordnung. Das Infocenter leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Transparenz, Wissensvermittlung und Partizipation entlang der gesamten Projektdauer“, so APG-Projektleiter Hafner weiter.
Im Anschluss erklärte APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner die Wichtigkeit der Transformation des Energiesystems und welche Bedeutung das Projekt Netzraum Kärnten und der Lückenschluss des 380-kV-Rings in Österreich hat: „Das Projekt Netzraum Kärnten ist ein Jahrhundertprojekt, vergleichbar mit dem Bau der Koralmbahn. Es sorgt dafür, dass Strom auch in Zukunft verlässlich fließt, erneuerbare Energie ins Netz kommt und wir unabhängiger von Öl und Gas werden. Rund 85 Prozent der Erneuerbaren Erzeugung befindet sich im Osten Österreichs. Um diese Energie, die vor allem in den Mittagsstunden produziert wird, in den Pumpspeicher-Kraftwerken im Westen zu speichern, spielt das Projekt Netzraum Kärnten eine zentrale Rolle. Ohne ausreichende Netzkapazitäten sind wir nicht in der Lage, den nachhaltigen Strom in Zeiten, in denen keine Sonne scheint und kein Wind weht, zu den Kunden zu bringen. Umso leistungsfähiger unser Stromnetz ist, umso günstiger werden am Ende des Tages auch die Strompreise sein. Der Netzraum Kärnten ist außerdem ein entscheidender Faktor für die Stärkung des Wirtschafts- und Tourismusstandortes Kärnten und zur Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen.“
Danach erklärte Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz, warum Netzraum Kärnten auch aus Sicht eines Verteilnetzbetreibers zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten Österreichs zählt: „Unsere Hauptaufgabe ist die sichere und ausreichende Stromversorgung im Bundesland Kärnten. Das gemeinsame Projekt mit der APG trägt dazu ganz maßgeblich bei. Wir bündeln Infrastruktur, indem wir in einer Trasse auf den gleichen Masten zwei Systeme führen, das schont Mensch und Natur und ermöglicht einen sehr kosteneffizienten Ausbau unseres 110-kV-Netzes. Wir müssen unser 110-kV-Netz ausbauen und für die nächsten 100 Jahre ertüchtigen. Das ist von essenzieller Bedeutung für den Umstieg von Haushalten und Wirtschaft von fossiler auf erneuerbare Energie und damit für den Wirtschafts- und Lebensraum Kärnten. Die geplante neue 110-kV-Leitung von Oberdrauburg nach Obersielach verbinden wir mit dem bestehenden 110-kV-Netz; Kärnten Netz baut zusätzlich acht Umspannwerke neu beziehungsweise aus. Weiterer Teil des gemeinsamen Projektes ist der Rückbau von 140 km alter 110-kV-Leitungen, die teilweise durch Siedlungsgebiete führen. Hier erreichen wir deutliche Verbesserungen für tausende Menschen.“
Zum Abschluss des Events erläuterte die Leiterin der Projektkommunikation der TransnetBW GmbH, Saskia Albrecht, den aktuellen Stand des Netzausbaus in Deutschland und Baden-Württemberg. Hierbei stand auch im Fokus, dass die Freileitungstechnologie in Deutschland bei 380-kV-Netzausbauprojekten Stand der Technik ist.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 68 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 630 Millionen Euro 2025 (2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren.
Über Kärnten Netz
Als Verteilernetzbetreiber sorgt die KNG-Kärnten Netz GmbH für die sichere und zuverlässige Energieversorgung ihrer Kund:innen. Zu den Hauptaufgaben zählen die Planung, der bedarfsorientierte Ausbau, der Betrieb und die Instandhaltung des Strom- und Gasnetzes sowie ein effizientes Entstörungsmanagement. Kärnten Netz betreut mit etwa 720 Mitarbeiter:innen Transformatorstationen, 50 Umspannwerke und ein rund 18.600 km langes Stromnetz.
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Wolfgang Gröger