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12.10.2017

Krisenübung Auxilium 2017

APG und Österreichisches Bundesheer proben Ernstfall

Das Blackout ist im Bereich der Stromversorgung der folgenschwerste anzunehmende Katastrophenfall und wohl überhaupt eines der schwerwiegendsten Krisenszenarien für eine moderne Volkswirtschaft wie Österreich. Am 11. und 12. Oktober proben die APG, das Kommando Logistik des Österreichischen Bundesheers und das Militärkommando Wien im Rahmen ihrer seit Mai 2010 bestehenden Partnerschaft eben diesen Ernstfall.

Blackout als gemeinschaftliche Herausforderung

Wenn glücklicherweise auch sehr unwahrscheinlich, so ist das Blackout das Horrorszenario schlechthin für Stromnetzbetreiber wie die APG. Von einem Blackout sprechen Experten dann, wenn es in weiten Teilen ihres Versorgungsgebiets zu einem langandauernden Stromausfall kommt. Im Rahmen der BlackÖ-Studien haben sich Wissenschaftler der Johannes-Kepler-Universität Linz mit den volkswirtschaftlichen Folgen eines Blackouts für Österreich auseinandergesetzt. Die erwartbaren Folgen wären laut den Studienautoren verheerend. Neben den mehrere hundert Millionen schweren finanziellen Schäden würde ein über Stunden oder sogar mehrere Tage andauerndes Blackout rasch zur Gefahr für die öffentliche Sicherheit werden. „Umso wichtiger ist es für uns als APG, sich nicht nur intensiv mit Blackout-Prävention, sondern auch mit dem Krisenmanagement im Ernstfall auseinander zu setzen“, sagt DI Klaus Kaschnitz, APG-Betriebsdirektor und einer der APG-Krisenmanager im Rahmen der Übung. „In einem Blackout-Fall gilt es, alles daran zu setzen, die Stromversorgung des Landes so rasch als möglich wiederherzustellen. Das setzt aber voraus, dass die wichtigsten APG-Anlagen selbst im Ernstfall funktionstüchtig gehalten und geschützt werden.“ Im Rahmen der Übung Auxilium wird genau diese zentrale Aufgabe unter Anforderung von Unterstützungsleistungen der Logistikprofis des Österreichischen Bundesheers sowie des Militärkommandos Wien geprobt.

Bundesheer schützt Umspannwerk und richtet Notstromversorgung ein

Das Kommando Logistik und die Austrian Power Grid AG verbindet seit 2010 eine aktive und gelebte Partnerschaft. Neben dem wehrpolitischen Gedankenaustausch dienen Partnerschaften zwischen Bundesheer und zivilen Institutionen vor allem durch den stattfindenden Know-how-Transfer dem Wohle der österreichischen Bevölkerung. Dies ist eine Win-win-Situation für beide Seiten. „Mit der Schulung und Weiterbildung des APG-Führungspersonals in stabsdienstlichen Abläufen tragen wir wesentlich zur Erhöhung der Reaktionsfähigkeit der APG-Krisenmanager bei“, so der Übungsverantwortliche des Kommando Logistik, Oberst des Generalstabsdienstes Ing. Mag. Klaus Jäger. Im Gegenzug ermöglicht Austrian Power Grid dem Kommando Logistik, mit Grundwehrdienern, und auch Milizsoldaten, die Ausbildungsziele im Sicherungsdienst und Objektschutz – also die Aufgabe des Schutzes kritischer Infrastruktur – an realen Objekten zu üben.
Das der Übung zugrundeliegende Szenario erfordert die rasche Verlegung des APG-Krisenstabs mit einem Bundesheerhubschrauber in das UW Wien Südost, um das betriebsinterne Notfallprogramm hochzufahren. Dies erfolgt in zwei Liften vom IZD-Tower auf den Johannesberg zur APG-Steuerzentrale. Ein Wachelement mit Militärhunden sichert die Betriebszufahrt und ein Sanitätselement steht für Übungseinsätze bereit. Es werden viele Szenarien durchgespielt: Für unvorhergesehene Probleme wird die technische Interoperabilität und der Anschluss von Notstromaggregaten und die Betriebsmittelversorgung mittels Tankwagen in zwei Umspannwerken geübt. Die fiktive Schadensfeststellung erfolgt durch das APG-eigene Drohnensystem, und die ÖBH-Drohne wird am Boden präsentiert. Unabhängig von der territorialen Verantwortung des Militärkommandos steht das Kommando Logistik im Rahmen der Partnerschaft der APG immer als ‚First Responder‘ mit Rat und Tat zur Verfügung.

Militärkommando Wien erster Partner in Sachen Schutz kritischer Infrastruktur

Das Militärkommando Wien (MilKdo W) ist in einem Krisen- & Katastrophenfall das einsatzführende Kommando für alle Bundesheerkräfte im Bundesland. Hierfür wird je nach Art und Umfang primär auf die präsenten Kräfte der Garde und der Stabskompanie/MilKdo W, sowie auf die Milizjägerbataillone Wien 1 und 2 und eine Milizpionierkompanie zurückgegriffen. Der Objektschutz, etwa vor Terroranschlägen, zählt zu den relevantesten künftigen Einsatzaufgaben für Präsente- und Milizkräfte. Einsätze zum Schutz von Objekten und Infrastruktur zeigen besonders deutlich, wie gut das Bundesheer die zivilen Einsatzkräfte bei Bedarf ergänzen kann. Vor allem bei längerer Einsatzdauer oder mehreren Schauplätzen leisten die Milizkräfte einen unverzichtbaren Bestandteil zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit.

Das Militärkommando Wien unterstützt bei Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen Umfangs die zivilen Rettungskräfte und bietet der Wiener Bevölkerung somit Schutz und Hilfe. Im Katastrophenfall unterstützen die Soldatinnen und Soldaten des Militärkommandos Wien die lokalen Einsatzkräfte beim Katastrophenschutz, wie etwa 2002, nach der verheerenden Flut in der Wachauregion. Ehrengestellungen der Garde sowie die Gardemusik begleiten unter anderem Staats- und Arbeitsbesuche beim Bundespräsidenten und bei der Bundesregierung sowie die Akkreditierungen von Botschafterinnen und Botschaftern. Das Schwergewicht der Milizjägerbataillone liegt wiederum im Schutz kritischer Infrastruktur im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz. Dies beinhaltet die Überwachung, die Bewachung oder die Verteidigung von Schutzobjekten in den Bereichen der Energie- und Wasserversorgung.

Bild: ÖBH

Pressekontakt

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Christoph Schuh

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