Gespräch mit Christiner und Urbantschitsch am Dienstagvormittag – Sicherheitsprotokolle und Pläne wurden erläutert.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am heutigen Dienstag die Vorstände von APG und E-Control, Gerhard Christiner und Wolfgang Urbantschitsch, zu einem Gespräch getroffen. Anlässlich des Zwischenfalls im europäischen Stromnetz am Freitag, den 8.1., wurde über die Maßnahmen zur Sicherung der Österreichischen Stromversorgung und die Bedeutung der Netzreserve diskutiert. Klar wurde dabei, dass am 8.1. alle Sicherheitsprozesse in Österreich wie vorgesehen funktioniert haben.
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„Alle geplanten und regelmäßig geübten Sicherheitsmaßnahmen haben dem Frequenzabfall im Stromnetz am 8.1. rasch entgegengewirkt. Innerhalb nur einer Stunde hat das europäische Netz wieder wie vorgesehen funktioniert. In Österreich haben dafür wie standardmäßig vorgesehen Kraftwerksreserven, wie zum Beispiel Wasserkraftwerke, die Ausnahmesituation kompensiert. Die Stromversorgung in Österreich wird erneuerbar und sie ist sicher. Deswegen entwickeln wir die Energiewende als Teil des Klimaschutzes mit Blick auf das Gesamtsystem“, so Gewessler im Anschluss an das Gespräch.
„Die Europäischen Schutzmechanismen sowie die von der APG gesetzten Maßnahmen zur Stabilisierung haben bei der Behebung der europaweiten Störung im Stromnetz voll gegriffen. Die für einen derartigen Fall vorgesehenen Regelreserven in Österreich wurden seitens APG ganzheitlich abgerufen“, bestätigt Technischer Vorstand der APG Gerhard Christiner. „Für eine sichere Stromversorgung sowie die Integration der Erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren brauchen wir ausreichend Reserven in allen Bereichen des Stromsystems. Der Um- und Ausbau der Stromnetze, die Schaffung zusätzlicher Speicherkapazitäten sowie die Nutzung weiterer Flexibilitätsoptionen ist das Gebot der Stunde. Die APG wird einerseits die digitale Transformation des Systems vorantreiben sowie 357 Mio. € allein in diesem Jahr für den Um- und Ausbau des Übertragungsnetzes investierten“. so Christiner abschließend.
„Der Vorfall vom 8. Jänner hat gezeigt, wie wichtig gut funktionierende Kooperationen sowie laufende nationale und internationale Abstimmungen sind. Die E-Control ist im Rahmen der europäischen Regulierungsagentur ACER und der nationalen Energieregulatoren in allen Gremien vertreten und arbeitet maßgeblich mit, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“, betont der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit. „Das österreichische Stromnetz befindet sich in einem Verbundsystem, das sowohl für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit als auch für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energieträger eine zentrale Rolle spielt“, so Urbantschitsch. Und betont: „Die Transformation des Energiesystems erfordert eine höhere Flexibilität und einen stärkeren grenzüberschreitenden Austausch von Energie. Die E-Control schafft mit ihren Regulierungssystemen Planungssicherheit für die Netzbetreiber, sodass notwendige Investitionen erfolgen können. In den nächsten zehn Jahren rechnen wir hier mit einem Investitionsvolumen von zehn bis 15 Mrd. Euro.“
Am Freitag, 8.1., kam es im europäischen Stromnetz zu einem Frequenzabfall und infolge dessen zu einer Teilung des europäischen Stromnetzes. Die Ursachen für dieses Ereignis werden derzeit vom Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) genauer untersucht. Sobald die Ergebnisse dieser Untersuchung vorliegen wird darüber auch im Detail informiert.
In Österreich wurde bereits im Dezember ein Allparteienbeschluss für die Neugestaltung der Netzreserve gefällt. Diese wird nun vielfältiger und erneuerbarer organisiert. Oberste Priorität bleibt weiterhin die Sicherheit der Stromversorgung.
Pressekontakt
Christoph Schuh