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29.09.2025

Gemeinsame Krisenübung von E-Control, Energie Steiermark, Energienetze Steiermark sowie APG in Graz

Beteiligte Akteure probten Abläufe im Falle einer Einschränkung bei der Stromversorgung – Energielenkungsmaßnahmen für den Ernstfall durchgespielt – regelmäßig abgehaltene Übungen 

Am 25. und 26. September 2025 fand in Graz eine groß angelegte Krisenübung für Strom statt. Beteiligt an der Übung unter der Federführung der Regulierungsbehörde E-Control, des Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid AG (APG) und des Verteilernetzbetreibers Energienetze Steiermark, waren Vertreter:innen des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus, der Energie Steiermark, das Land Steiermark, der Verbund sowie Vertreter der steirischen Industrie, nämlich der Voestalpine Stahl Donawitz GmbH und der Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG.

Das war die Übung


Als Szenario für die Übung wurde ein extrem heißer Sommer angenommen mit niedriger Wasserführung in den Flüssen und einer andauernden Windstille. Dadurch ist es neben den Einschränkungen bei der Wasserkraft und dem weitgehenden Ausfall der Windkraft auch europaweit zu Problemen bei den thermischen Kraftwerken aufgrund Kühlwassermangels sowie Problemen mit Brennstoffnachschub gekommen. Weiters wurde ein leicht erhöhter Strombedarf aufgrund zahlreicher aktivierter Klimageräte angenommen. In den benachbarten Ländern zeichnete sich eine vergleichbare Lage hinsichtlich des Erneuerbaren Dargebots und des Stromverbrauchs ab. Dadurch und aufgrund des akuten Ausfalls eines großen Speicherkraftwerks in Österreich wurde simuliert, dass die vollständige Versorgung mit elektrischer Energie nicht in allen Stunden gewährleistet war. Die Versorgungslage hat sich im Laufe der Übung verschlechtert. Eine wesentliche Aufgabe der Übung bestand darin, durchzuspielen, wie die Stromversorgung durch gezielte Maßnahmen trotz massiver Einschränkungen sichergestellt werden kann. Einer der Schwerpunkte lag auf der Kommunikation der beteiligten Behörden und sonstiger Stakeholder untereinander sowie der Beteiligung der Industrie als Großverbraucher an Verbrauchsreduktionsmaßnahmen.


Erkenntnisse für einen möglichen Ernstfall


„Ziel derartiger Übungen ist immer, für einen möglichen Ernstfall gut vorbereitet zu sein und zeitgerecht notwendige Verbesserungen umsetzen zu können.“, betont der Vorstand der E-Control, Alfons Haber. Und er unterstreicht die gute Zusammenarbeit aller Beteiligter. „Das Ergebnis derartiger Energielenkungsübungen steht und fällt mit dem Engagement der Spielteilnehmer:innen, und das war an den beiden Tagen in Graz wirklich enorm, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.“
„Neben Preisstabilität und Ökologie ist Versorgungssicherheit die zentrale Priorität der Energiepolitik dieser Bundesregierung. Gerade in Ausnahmesituationen müssen alle Akteure bestmöglich vorbereitet sein. Die Krisenübung in Graz war dafür ein weiterer wichtiger Testlauf. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihren Einsatz. Klar ist: Österreich ist für Krisensituationen sehr gut vorbereitet. In Folge der Übung geht es nun darum, die Ergebnisse genau zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen – damit wir in Zukunft noch besser gerüstet sind.“, so der Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Wolfgang Hattmannsdorfer.


„Wir begrüßen es sehr, dass diese überregionale Krisenübung in der Steiermark durchgeführt wurde. In einer Region, in der die Versorgungssicherheit gerade auch für energieintensive Industriebetriebe entscheidend ist, hat die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure einen besonderen Stellenwert. Unsere Investitionen in die Modernisierung des Stromnetzes betragen in den kommenden Jahren über 5.5 Milliarden Euro, gleichzeitig geht es im Fall des Falles aber immer auch um eine perfekte Kommunikation und ein eingespieltes Team an Profis.“, so der Vorstand der Energie Steiermark, Martin Graf und Werner Ressi.


APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner: „Für einen potenziellen Ernstfall sind derartige Übungen zur Kommunikation besonders wichtig, da durch gemeinsames Training wechselseitiges Vertrauen in die Kompetenzen des anderen und dadurch wertvolle Ablaufroutinen entstehen. Versorgungssicherheit ist nicht nur ein täglicher betrieblicher Prozess, sondern auch das Ergebnis eingespielter und trainierter Abläufe und der Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Energiewirtschaft.“


Detailanalyse und die Lehren aus der Übung
In den kommenden Wochen werden die Ergebnisse der Übung einer detaillierten Analyse unterzogen, um daraus weitere Verbesserungen für den Energielenkungsfall abzuleiten. Im Energielenkungsgesetz ist verankert, derartige Übungen in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
 

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