Austrian Power Grid (APG) im Gespräch: Südverbindung Lienz wichtig für Energiewende und Versorgungssicherheit
Um die sichere Stromversorgung in der Region auch für die nächsten Generationen zu gewährleisten, wird die vor rund 70 Jahren in Betrieb genommene 220-kV-Leitung der APG vom Umspannwerk Lienz bis zur italienischen Staatsgrenze (Südverbindung Lienz) erneuert. Damit stellt die APG die erforderlichen Kapazitäten für die Energiezukunft bereit und sorgt für eine sichere Stromversorgung sowie nachhaltige Zukunftschancen für Gesellschaft, Wirtschaft und Tourismus in der Region. Bei von der APG veranstalteten Bürgerinformationen in Amlach und Obertilliach waren APG-Experten mit Grundeigentümer:innen aus der Region im Gespräch.
Die Anforderungen der Stromzukunft steigen stetig an, so auch in Osttirol und Kärnten. Der Zuwachs an Verbrauchern, der regionale Bedarf an erneuerbaren Energien sowie künftige energiewirtschaftliche Entwicklungen in der Region erfordern ein leistungsstarkes Stromnetz. Daher muss auch die Südverbindung Lienz (APG-Umspannwerk Lienz bis zur Staatsgrenze Italien) neu gebaut werden. Die Erneuerung wird zum größten Teil standortident auf der bestehenden Trasse erfolgen, es wird aber auch Optimierungen hinsichtlich des Abstands zu Anrainern, zu Entwicklungsbieten der Gemeinden sowie möglichen Naturgefahren geben. Konkret wird in den Gemeindegebieten in Tristach, Amlach, Leisach, Ober- und Untertilliach von Siedlungsgebieten abgerückt und so eine Verbesserung herbeigeführt.
Am Mittwochabend (Amlach, Lindensaal im Gemeindehaus) und Donnerstagabend (Obertilliach, Kultursaal) lud die APG Grundeigentümer:innen sowie interessierte Bürger:innen zu Projekt-Informationsveranstaltungen ein, um die Details zur Erneuerung der Südverbindung Lienz zu besprechen. Dabei war APG mit rund 150 Bürger:innen sowie Grundeigentümer:innen aus der Region jeweils mehrere Stunden im Gespräch. Es wurde auf eine Vielzahl von Fragen individuell eingegangen und die verschiedensten Aspekte dieses Projektes gemeinsam mit den interessierten Bürger:innen erörtert.
UVP Verfahren startet nach Abschluss der Planungsphase
Nach den exakten Planungen wird ein UVP-Verfahren gestartet. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist das strengste Prüfungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastruktur- und Bauvorhaben in Österreich. Solch ein offenes und transparentes Verfahren ist der APG bei der Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte ein großes Anliegen. Mit der UVP wird durch die prüfenden Behörden (Land Tirol) sichergestellt, dass das gesamte Projekt transparent und detailliert dargestellt wird und alle Beteiligten (wie zum Beispiel Grundeigentümer:innen, Gemeinden und Verfahrensparteien) partizipieren bzw. Einsicht und Stellung nehmen können.
Die Eckpunkte des Projektes Südverbindung Lienz
Die bauliche Umsetzung des Projekts ist von 2027 bis 2029 geplant. Das sind die Eckpunkte des Projekts:
- Bei der Erneuerung der Leitung werden die bestehenden Leiterseile (Einfach-Seile) durch moderne 2er-Bündel ersetzt, wodurch die Übertragungsleistung der Leitung erhöht und gleichzeitig das Korona-Geräusch (das bekannte Knistern einer Stromleitung) merklich reduziert wird.
- Beibehaltung der Spannungsebene der Leitung von 220 Kilovolt
- Die neuen Maste werden um bis zu 15 Meter höher dafür schlanker, bei den elektrischen und magnetischen Feldern werden auf jeden Fall wie schon bisher die Grenzwerte eingehalten, überwiegend kommt es zu Verbesserungen.
- Die neue Leitung ist 34,9 km lang und hat 122 Maste (14 davon in Kärnten).
Mehrwert für die Region
Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit - auch das Verteilernetz in Osttirol wird durch die Erneuerung verstärkt abgestützt - ist die modernisierte Leitung wesentlich, um das Potential für die Integration von erneuerbaren Energien zu erhöhen. Denn die Erreichung der Klima- und Energieziele, der zunehmende Stromverbrauch, sowie künftige energiewirtschaftliche Entwicklungen in der Region erfordern ein leistungsstarkes Stromnetz.
Darüber hinaus zeigen die aktuellen Entwicklungen der Strom- und Energiepreise sowie die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine, wie wichtig eine rasche und sichere Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem ist. Dazu braucht es entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion sowie eine umfassende Digitalisierung zur Nutzung der Flexibilitäten bzw. Elastizitäten aller Akteure des Systems.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 733 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Auch 2022 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 490 Millionen Euro 2023 (2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird.
Pressekontakt
Fritz Wöber