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16.11.2022

Austrian Power Grid (APG) im Gespräch: Ennstalleitung ist wichtiger Baustein für die Energiewende

Mit der Generalerneuerung der 1949 in Betrieb genommenen 220-kV-Leitung zwischen dem Umspannwerk (UW) Weißenbach in der Steiermark und dem Einbindepunkt Wagrain in Salzburg stellt die APG die erforderlichen Kapazitäten für die Energiezukunft bereit und sorgt für eine sichere Stromversorgung sowie nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für Gesellschaft, Wirtschaft und Tourismus in der Region. Bei einer von der APG veranstalteten Bürgerinformation in Schladming war man mit Gemeindevertreter:innen sowie Grundstücksbesitzer:innen aus der Region im Gespräch.

Die Erreichung der Klima- und Energieziele, der zunehmende Stromverbrauch, sowie künftige energiewirtschaftliche Entwicklungen in der Region erfordern ein leistungsstarkes Stromnetz. Darüber hinaus zeigen die aktuellen Entwicklungen der Strom- und Energiepreise sowie die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine, wie wichtig eine rasche und sichere Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem ist. Dazu braucht es entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion sowie eine umfassende Digitalisierung zur Nutzung der Flexibilitäten bzw. Elastizitäten aller Akteure des Systems.

APG mit Bürger:innen im Gespräch

Am Dienstagabend lud die APG interessierte Bürger:innen zu einer Projektinformationsveranstaltung im Congress Schladming, die Generalerneuerung der Ennstalleitung betreffend, ein. Dort war APG mit rund 130 Gemeindevertreter:innen sowie Grundstücksbesitzer:innen aus der Region drei Stunden im Gespräch. Nach der Projektpräsentation wurde auf eine Vielzahl von Fragen individuell eingegangen und die verschiedensten Aspekte dieses Projektes gemeinsam mit den Bürger:innen erörtert. „Gerade in den Zeiten der Energie- und Klimakrise ist es ganz besonders wichtig, dass die Instrumente zum Gelingen der sicheren Transformation des Energiesystems – wie z.B. das gegenständliche Projekt der Ennstalleitung – gemeinsam diskutiert und besprochen werden. Die zügige Realisierung solcher Projekte ist der Schlüssel zur sicheren Energiewende. Gemeinsam müssen wir dafür tagtäglich ein Bewusstsein schaffen. Dem sind wir den nachkommenden Generationen gegenüber verpflichtet“, betonte Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der APG, im Rahmen der Veranstaltung.

Generalerneuerung aller Komponenten

In ihren Ausführungen erklärte Projektleiterin Stefanie Rakic, „dass es sich beim Projekt Ennstalleitung um eine technologieidente Generalerneuerung einer bestehenden, bereits in die Jahre gekommenen 220-kV-Leitung handelt. Dadurch ist es möglich, bereits 2027 zusätzliche Kapazitäten für den Netzbetrieb verfügbar zu haben und somit dem Bedarf nach mehr Strom von Tourismus und Wirtschaft in der Region sowie dem Gelingen der Energiewende gerecht zu werden.“

Im Zuge der Generalerneuerung werden sämtliche Komponenten, also Maste, Fundamente, Beseilung, Erdung und Armaturen, an den Stand der Technik angepasst. Das bestehende Einfach-Seil wird durch ein sogenanntes Zweierbündel ersetzt, wodurch die Übertragungsleistung der 73,2 Kilometer langen Leitung erhöht wird. Gleichzeitig wird das, bei ungünstigen Witterungsverhältnissen auftretende Korona-Geräusch – das hörbare Knistern einer Stromleitung – merklich reduziert.

Die Trasse bleibt bei der Generalerneuerung ident, ebenso die Spannungsebene von 220 Kilovolt. Die neuen Maste werden standortgleich und mit unveränderter Mastaufstandsfläche errichtet. Je nach Standort und Notwendigkeit werden diese um bis zu rund 10 Meter erhöht. Dadurch wird gewährleistet, dass es in Bezug auf elektrische und magnetische Felder bei Wohnobjekten zu keiner Verschlechterung gegenüber der Bestandsleitung kommt. Zusätzlich wird so unter anderem auch die lichte Durchfahrtshöhe für landwirtschaftliche Fahrzeuge optimiert. Die Generalerneuerung der Ennstalleitung wird voraussichtlich von 2025 bis 2027 umgesetzt.

Nachhaltiges Entwicklungspotential für die Großregion steigt

Über den Ausbau des UW Weißenbach als zentraler Abstützungspunkt des 110-kV-Verteilernetzes der Energienetze Steiermark GmbH im steirischen Ennstal und die modernisierte Leitungsinfrastruktur wird die Stromversorgung der Region wesentlich verbessert.

Die Ennstalleitung trägt so maßgeblich zur Erreichung der österreichischen Klima- und Energieziele bei und schafft nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für Gesellschaft, Wirtschaft und Tourismus in der Region und darüber hinaus. Strom aus Erneuerbaren kann über die Ennstalleitung und dann weiterführend über das Umspannwerk Hessenberg bis nach Leoben transportiert werden. Der in Donawitz ansässigen Stahlindustrie wird es dadurch möglich, in der Stahlproduktion auf strombasierte und somit auf saubere Stahlproduktion umzusteigen. Das sichert den Wirtschaftsstandort sowie Arbeitsplätze.

Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit ist die Generalerneuerung der Ennstalleitung wesentlich für das Gelingen der Energiewende. Sie steigert das Potential für die Integration von erneuerbaren Energien und ist wichtiger Teil der Ost-West-Verbindung im APG-Netz, indem sie via Tauern/Kaprun vor allem an die Pumpspeicherkraftwerke in Zentral- und Westösterreich anbindet. Überschüssige Windenergie aus dem Osten des Landes kann so über die Ennstalleitung in den Westen und Strom aus den Pumpspeicherkraftwerken in den Osten verteilt werden. 

Projektgenehmigung nach Starkstromwegegesetz (StWG)

Das UVP-Feststellungsverfahren bei der Steiermärkischen Landesregierung ergab, dass die Generalerneuerung der Leitung nicht UVP-pflichtig und daher nach dem StWG zu genehmigen ist.  Diese Entscheidung wurde im Sommer 2021 auch vom Bundesverwaltungsgericht (BVwG) bestätigt. Ende 2021 wurde das Projekt deshalb bei der zuständigen Behörde, dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) nach dem StWG eingereicht. Die öffentliche, mündliche und vom BMK geführte StWG-Verhandlung fand am 12. Juli 2022 in der Kulturhalle Gröbming statt. Seit Ende Oktober gibt es einen positiven, noch nicht rechtskräftigen StWG-Bescheid vom BMK.

Pressekontakt

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Stefan Walehrach

Wagramer Straße 19 (IZD-Tower)
1220 Wien

Phone +43 664 883 43 044 Email stefan.walehrach@apg.at
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