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13.11.2018

APG will mit autonomen Drohnen Stromleitungen digital warten

  • Österreichs Stromleitungen „Go digital“: Drohnen sollen künftig bei Kontrollen im Stromnetz unterstützen
  • Kürzere Überprüfungsintervalle verbessern Versorgungssicherheit von Stromkunden

Die Austrian Power Grid (APG) betreibt das überregionale heimische Stromnetz, das sich auf einer Länge von rund 3.500 Kilometern über ganz Österreich erstreckt. Diese kritische Infrastruktur muss laufend kontrolliert werden. Die Sicherheitschecks sind zum Teil sehr aufwändig und schwierig, da Stromleitungen oft in unwegsamem Gelände verlaufen. Die APG testet als einer der ersten Übertragungsnetzbetreiber Europas autonom fliegende Drohnen.

High-Tech Fluggeräte ermöglichen „digitale Wartung“ von Stromleitungen

Digitale Innovationen werden künftig auch die laufende Sicherheitsüberprüfung von Stromleitungen bestimmen. „Auch der Betrieb eines Stromnetzes ist heutzutage ein High-Tech-Business“, sagt Gerhard Christiner, Technikvorstand bei der Austrian Power Grid. „Störungen im Versorgungsnetz kann sich Österreich nicht leisten, denn Unterbrechungen führen auch zu hohen Kosten. Deshalb prüfen wir alle technologischen Innovationen, um die Anlagensicherheit laufend zu erhöhen.“

Hohe Erwartungen: Höhere Netzsicherheit und raschere Fehlerbehebung für den Stromkunden

Ein Stromnetz mit einer Trassenlänge von 3.500 Kilometer in Schuss zu halten, ist sehr zeitintensiv und aufwändig. „Unsere Kollegen vom APG-Leitungstrupp legen jedes Jahr die Strecke Wien - Peking zurück, um das APG-Netz auf mögliche Schäden hin zu überprüfen“, sagen Paul Zachoval und Rainer Wagenhofer, Projektleiter für das Drohnen-Projekt der APG. „Die Möglichkeiten, die autonom fliegende Drohnen bei der Unterstützung dieser Kontrolltätigkeit bieten, sind enorm. Nach nun fast sechs Jahren der Entwicklungsarbeit sind unsere Erwartungen hoch: Wir können unsere Einsatzzeiten im Störungsfall verkürzen und damit letztlich die Versorgungssicherheit der Stromverbraucher erhöhen.“ Manche Schäden an Stromleitungen sind überhaupt nur aus der Luft erkennbar. „In solchen Fällen ist die Drohne eine große Unterstützung. Sie kann auch bei schlechten Witterungs- und Sichtverhältnissen starten und unseren Experten ein Lagebild über vorliegende Leitungsschäden verschaffen.“ Nicht zu vernachlässigen ist auch der Beitrag, den die High-Tech-Fluggeräte zur Sicherheit der APG-Mitarbeiter leisten können. Denn in vielen Fällen wird künftig der Aufstieg auf Strommasten nicht mehr notwendig sein, um Schäden an Stromleitungen festzustellen.

Erster Test mit SmartDigital Drohnen: Technologie aus Niederösterreich

Die aktuellen Tests der APG in ihrem Drohnen-Projekt werden mit dem niederösterreichischen Unternehmen SmartDigital Concepts (SDC) durchgeführt. Die SDC-Fluggeräte sind High-Tech-Drohnen, deren Fähigkeiten speziell für die Anforderungen unter anderem von Stromnetzbetreibern entwickelt wurden. Sie verfügen über spezielle Messgeräte und Kameras, die auf die Wartung von Infrastrukturanlagen ausgerichtet sind, welche sich über weite Distanzen erstrecken. Die Mitarbeiter des APG- Leitungstrupp werden künftig durch den Einsatz von Drohnen bei ihren Arbeiten unterstützt. Sie liefern hochauflösende Bilder von schadhaften Stellen an Stromleitungen. Sie übermitteln sämtliche Messwerte, die für den Zustand einer Stromleitung relevant sind, wie etwa den Durchhängegrad der Leitung. Da die Drohnen außerhalb der Sichtweite der Piloten unterwegs sind, wurde gemeinsam mit Austro Control ein Testgebiet rund um das Kraftwerk Dürnrohr definiert, in dem die neuartigen Drohnen erstmals zum Einsatz gekommen sind. Die Testergebnisse sind vielversprechend. „Mit unserer neuen Technologie können präventive Wartungsarbeiten oder bestehende Mängel wie Defekte an Isolatoren und allen Mastsystemen zukünftig automatisiert ausfindig gemacht und dokumentiert werden“, sagt Alexander Schuster, CEO von SmartDigital. „Unsere Drohnen verfügen über Lasersysteme, spezielle Messkameras, Spektralkameras, Thermalkameras und einige weitere Systeme.“ Ein neu entwickelter Prozess macht die erhobenen Messdaten zudem rasch verfüg- und analysierbar. Predictive Analytics – ein speziell entwickeltes Datenanalyseverfahren – ermöglicht es den Experten außerdem, präzise Vorhersagen über erwartbare Schäden an den untersuchten Leitungen zu treffen.

Fliegende Helfer

Autonom fliegende Drohnen unterstützen die APG bei der Wartung und der Instandhaltung des österreichischen Stromnetzes. Dies sehen Sie im YouTube-Video.

Pressekontakt

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Christoph Schuh

Wagramer Straße 19 (IZD-Tower)
1220 Wien

Phone +43 50 32056230 Email christoph.schuh@apg.at
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