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Fachtagung: Biodiversität an Leitungstrassen

20 Jahre nachhaltiges Trassenmanagement bei APG

Am 4.7. und 5.7.2018 fand im oberösterreichischen Schlierbach die von Sven Aberle initiierte APG-Fachtagung „Biodiversität an Leitungstrassen - 20 Jahre nachhaltiges Trassenmanagement bei APG“ – statt. Wie schon zwei Jahre zuvor bei der Fachtagung zum Thema Vogelschutz an Freileitungen, begeisterten die spannenden und informativen Vorträge zu unterschiedlichsten ökologischen Maßnahmen und Artenschutzprojekten an Leitungstrassen die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer. 

Außerdem wurden Exkursionen zu ausgewählten Maßnahmenflächen entlang der Trasse im Rettenbachtal und ins Umspannwerk Kronstorf unternommen, die sehr gut angekommen sind. 

Erfolgsstory

Bereits im Jahr 1997 wurde das Forschungsprojekt „Ökologische und ökonomische Trasseninstandhaltung“ ins Leben gerufen und darauf aufbauend sukzessive mit der Gestaltung von Freileitungstrassen unter Einbeziehung ökologischer Gesichtspunkte begonnen. Seit über 20 Jahren also wird bei der APG ein besonderes Augenmerk auf die Potenziale gelegt, die eine ökologisch nachhaltige Trassenbewirtschaftung für den Naturschutz und seine Ziele entfalten kann – ohne dabei die Betriebssicherheit zu vernachlässigen. 

So wurden in den letzten Jahren, neben der betrieblich notwendigen Trassenfreihaltung, auch zahlreiche vegetationsökologische Maßnahmen im Bereich des Grünlands und der Waldtrassen umgesetzt, welche durch die langjährigen Projektpartner und Fachexperten Ferdinand Lenglachner und Ernst Partl vorgestellt und deren Nutzen für Betrieb und Ökologie erläutert wurden. Zudem wurden in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Artenschutzprojekte in Kooperation mit NGOs wie BirdLife Österreich, der Vetmeduni Wien und dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde (FIWI) entwickelt und umgesetzt. Die Zoologen Rainer Raab und Richard Zink berichteten über aktuelle Forschungsergebnisse beim Sakerfalken-Schutzprojekt und der Telemetrierung von Rotmilanen, um deren Flug- und Wanderverhalten räumlich zu erfassen. Weiters erläuterte Andreas Kleewein vom Naturwissenschaftlichen Verein Kärnten die Bedeutung und das natürliche Potenzial von Mastfüßen als Trittsteinbiotop für viele seltene Arten.

Umfangreiches Programm mit internationalen Speakern 

Welche Ziele und Maßnahmen in anderen europäischen Ländern umgesetzt werden und wie die Entwicklung des nachhaltigen Trassenmanagements bei ELIA in Belgien und RTE in Frankreich erfolgte, konnte durch einen Gast-Vortrag von Jean-François Godeau veranschaulicht werden. 

Die Aktivitäten der APG im Bereich Biodiversität sind im vergangenen Jahr von Sigrid Ranger und Mathilde Stallegger vom Umweltdachverband genau unter die Lupe genommen worden. Die einzelnen Maßnahmen im Rahmen des nachhaltigen Trassenmanagements, welche dazu beitragen dem fortschreitenden Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken, wurden äußerst positiv bewertet. APG ist in Österreich Vorreiter im Bereich des Engagements für biologische Vielfalt durch die Wirtschaft und hat damit eine Vorbildwirkung für andere Unternehmen. Durch dieses positive Signal gestärkt, soll in den kommenden Jahren das Business & Biodiversity-Netzwerk des Umweltdachverbandes weiter aufgebaut werden. 

APG-Betriebsleiter Klaus Kaschnitz eröffnete die Tagung, Patrizia Dreier (VUM) moderierte sie charmant. Exkursionen zu Leitungstrassen im Raum Spital am Pyhrn und Winkling südlich von Ernsthofen und ins Umspannwerk Kronstorf rundeten das Programm ab. Die Tagung bot den Vertreterinnen und Vertretern der Länder (Umweltanwaltschaften und Behördensachverständigen) und Technischen Büros sowie Biologinnen und Biologen als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der APG viel Raum für Erfahrungsaustausch und damit einen Nährboden für viele neue Ideen.

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