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Verlustenergie-Beschaffungskonzept

Die gemeinsame Beschaffung von Energielieferungen zum Ausgleich von Netzverlusten in der Regelzone APG läuft grundsätzlich wie folgt ab: 

  • Die teilnehmenden Netzbetreiber liefern Prognosen der Netzverlustmengen (sowohl Langfristprognosedaten „LFPDs“ als auch Kurzfristprognosedaten „KFPDs“) an APG bis zu drei Jahre im Voraus 

  • APG kumuliert die Mengen und verteilt sie unter Berücksichtigung eines mit E-Control Austria vereinbarten Bestellpfads und mithilfe eines internen Optimierungsmodells auf mehrere Ausschreibungen von Standardprodukten am Terminmarkt  (langfristiger Beschaffungsprozess)  

  • Noch verbleibende Differenzmengen gleicht APG täglich am Spotmarkt aus (kurzfristiger Beschaffungsprozess, keine Ausschreibungen) 

Langfristiger Beschaffungsprozess für Verlustenergie in der Regelzone APG

Die teilnehmenden Netzbetreiber senden jährlich die Langfristprognosedaten ihrer Bilanzgruppe für Netzverluste für die nächsten 3 Jahre an die APG. Aktualisierungen dieser Prognosen durch die Netzbetreiber erfolgen, sobald sich die aktuellen Prognosedaten wesentlich von den gesendeten unterscheiden (z.B. nach Änderungen der Netzstruktur). 

Die Langfristprognosedaten der Netzbetreiber werden von APG kumuliert und als Basisdaten für das Portfoliomanagement herangezogen. Als Ergebnis des Portfoliomanagements ergeben sich Vorschläge von Standardprodukten, wie sie z.B. auch an Strombörsen gehandelt werden (jährliche, quartalsweise und monatliche Base- und Peak-Produkte), sowie entsprechende Leistungen (MW) und Zeitpunkte, an denen diese Produkte mit Hilfe einer internetbasierten Ausschreibungsplattform interessierten Anbietern offeriert werden. Der Beschaffungshorizont für Verlustenergie durch die APG beträgt zwei Jahre (1 Jahr ex ante und 1 Jahr unterjährig), das heißt 2020 werden Produkte für 2020-unterjährig und für das Jahr 2021 ausgeschrieben. Mit der Beschaffung für das Lieferjahr 2023 wurde im Februar 2022 begonnen. Die Beschaffung gliedert sich in regelmäßige, am Donnerstag (10:30 - 11:00 Uhr) stattfindenden Ausschreibungen zur Abdeckung der benötigten Mengen. Für die Teilnahme an diesen Ausschreibungen ist eine Registrierung durch die APG notwendig. 

Portfoliomanagement 

Das Portfoliomanagement für die Beschaffung von Verlustenergie geht von den kumulierten Langfristprognosedaten der Netzverluste aus. Ziel des Portfoliomanagements ist, das Profil der benötigten Verlustenergie möglichst gut und preisgünstig abzubilden. Wieviel Energie zu welchem Ausschreibungszeitpunkt gekauft werden muss, wird vom Bestellpfad (jährlich E-Control Austria zu melden) vorgegeben, der das Risiko eines ungünstigen Beschaffungszeitpunktes durch eine Aufteilung der Beschaffung auf mehrere Zeitpunkte streut. APG führt Ausschreibungen daher regelmäßig, zu im Vorhinein angekündigten Zeitpunkten, durch. 

Für die Beschaffung selbst wird ein zweistufiges Optimierungsmodell verwendet, das in der ersten Stufe das Risikofunktional Conditional Value at Risk (CVaR) minimiert, dessen Ergebnis nun in der zweiten Stufe unter Berücksichtigung des Bestellpfads in einen mengenorientierten Ansatz fließt. Das Ergebnis sind Standardproduktvorschläge (jährliche, quartalsweise, monatliche Base- oder Peakprodukte), wobei sich jedoch stets auch auszugleichende Restpositionen ergeben. Diese Residualposition stellt die Energiemenge dar, die je Zeiteinheit (z.B. auf stündlicher Basis), als Differenz zwischen Langfristprognosedaten und der Zerlegung in Standardprodukte entsprechend auszugleichen ist. In Abhängigkeit von der gewählten Zerlegung können diese Restpositionen unterschiedlich ausfallen. 

Kurzfristiger Beschaffungsprozess für Verlustenergie in der Regelzone APG

Die teilnehmenden Netzbetreiber senden die Kurzfristprognosedaten ihrer Bilanzgruppe für Netzverluste werktäglich (Mo-Fr) bis 9:30 an die APG. Diese Daten im ESS-Format gelten für den Folgetag bzw. den folgenden Sonntag und/oder Feiertag(e). So werden Freitag Kurzfristprognosedaten (KFPDs) für Samstag, Sonntag und Montag übermittel. Montag für Dienstag usw. Es ist dies derselbe Fahrplan, der auch an den Bilanzgruppenkoordinator gesendet werden muss (bis 14:30). APG kumuliert diese Fahrpläne und berechnet daraus einen Deltafahrplan aus den Kurzfristprognosedaten abzüglich der bereits beschafften Mengen. Sollten die benötigten Kurzfristprognosedaten der APG nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen, so kommen Ersatzstrategien zum Einsatz, um die fehlenden Daten bestmöglich zu ersetzen. 

Entsprechend dem vorliegenden Deltafahrplan wird kurzfristig für den Folgetag (wenn der Folgetag ein Wochenende oder Feiertag ist, für mehrere Tage) beschafft oder veräußert. Dies erfolgt derzeit über Market-Orders an den Strombörsen EXAA und EPEX. 

Nachdem dieser ausgleichende Beschaffungsprozess abgeschlossen ist, werden die Fahrpläne für den (die) Folgetag(e) erstellt. 

Ansprechpartner

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Market Operations

Netzverluste

Gemeinsame Verlustenergiebeschaffung, Ausschreibungen und teilnehmende Netzbetreiber sowie oft gestellte Fragen.

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